Die Zukunft der Pflege
Beim Neujahrsempfang blickte Schulleiterin Kerstin Pröbster auf die vergangenen beiden von der Coronapandemie geprägten Jahre, die für alle herausfordernd waren. Dank sagte sie allen Beteiligten für die vertrauensvolle und intensive Zusammenarbeit im Ausbildungsverbund.
Zur Feierstunde, bei der Beate Huber-Beck und Hans Gottschalk musikalische Akzente setzten, waren viele Gäste gekommen. Mit von der Partie waren auch „die Prototypen“, so Pröbster, die erste Abschlussklasse der generalistischen Pflegeausbildung. Als Visionärin hatte Sabine Seidl diese neue Ausbildung vor einigen Jahren vorangetrieben, die jetzt erstmals am bfz umgesetzt wurde. Die unzähligen und sich stetig verändernden Coronavorschriften in der Pflege sorgten jedoch nicht nur hier für absolute Mammutaufgaben, betonte Pröbster.
Oberbürgermeister Thomas Thumann gratulierte den Auszubildenden mit Blick auf den Fachkräftemangel dazu, dass sie sich für den Weg in diesem wichtigen Beruf mit seinen vielen Facetten entschieden haben. Lob für die Schule gab es auch von Thomas Döbler vom BAFzA. „Sie haben sich hier in Neumarkt schon sehr früh auf den Weg gemacht, Neues zu denken.“ Pflege müsse sich verändern. Nötig seien fließende Übergänge und keine starren Regeln. „Sie sind ein Pionierjahrgang, der sich neu in der Pflege aufstellen wird“, so Döbler zur Abschlussklasse. „Werden sie Pflegebotschafter, die Neues bewegen.“
Auch Walter Moser, bfz Schulträger, sieht gespannt dem Zusammenspiel des Neuen mit dem Altgedienten entgegen. Die neue Ausbildung sei eine Herausforderung für das bfz. „Das ist schon eine spannende Geschichte.“ Wichtig sei vor allem, dass die Wertschätzung für die Pflege weiter steige. Dass Pflege teurer werde, sei angesichts der Rahmenbedingungen wie Inflation und besserer Bezahlung nur logisch. Doch vieles ändere sich nur langsam. „Da sind wir auf die Unterstützung der Politik angewiesen.“
Landrat Willibald Gailler blickte auf die Bevölkerungsentwicklung, die neben Wachstum auch den Anstieg des Lebensalters zeige. Für die Politik gelte es, „ihre Hausaufgaben zu machen“. Im Impulsvortrag zeigte Dr. Florian Seidl mögliche Fundamente in unsicheren Zeiten auf. So komme es auf die Fragen an, die man sich stelle. „Schauen sie auf ihr Leben vom Tode her. Würden Sie dann ihr Leben so leben wie sie es gerade tun?“ Wer sich mit dieser Frage auseinandersetze, könne ein Fundament schaffen, das aus sich selbst erwächst, so Dr. Seidl. Und beim abschließenden Imbiss war natürlich noch ausreichend Gelegenheit zu Erfahrungsaustausch und netzwerken.