45 Minuten ungeteilte Aufmerksamkeit von 100 Auszubildenden
Gefesselt, betroffen und beeindruckt verfolgten am Freitag 100 Auszubildende der bfz Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe das Theaterstück „Elly und Ingo“, ein Stück gegen Rechtsextremismus, für Toleranz und Menschenrechte. Aufgeführt wurde es vom Regensburger „ueTheater“, ein mobiles Schultheater, das bereits vor zehn Jahren die Schule besuchte.
Rechtsradikalismus ist nach wie vor ein gegenwärtiges Phänomen in unserer Gesellschaft. Unsere Schülerinnen und Schüler behandeln diese Thematik aktuell im Unterricht und waren somit thematisch gut auf das Theater vorbereitet.
Das Stück erzählt parallel die Lebensgeschichte der Volksschullehrerin Elly und des gewalttätigen Neonazis Ingo. Elly Maldaque lebte in der Weimarer Zeit und gilt heute als das erste Naziopfer Regensburgs. Ihre Person wurde bewusst gewählt und einem „modernen“ Neonazi gegenübergestellt, um die Frage aufzuwerfen: Wo stehen wir heute? Könnte das Schicksal der Weimarer Zeit irgendwann auch unserer Demokratie bevorstehen?
Den Schauspielern gelang es exzellent, die beiden Figuren authentisch darzustellen. Die lauten und aggressiven Wutausbrüche von Ingo ließen das Publikum regelrecht aufschrecken und machten sehr betroffen. Immer wieder stellten die Darsteller aktuelle Bezüge her und sorgten zugleich für seelische Verschnaufspausen, indem sie in regelmäßigen Abständen aus ihren Rollen heraustraten.
Im Anschluss an die Aufführung hatten die Auszubildenden ausgiebig Gelegenheit, mit den Darstellern über Rechtsextremismus und Intoleranz zu diskutieren. Innerlich bewegt, verabschiedete sich unsere Schule mit Standing Ovations von den überzeugenden Schauspielern.